In der Gesprächsrunde mit Gerald Daringer (Präsident TBSV), Wolf Grünzweig (Präsident LSV Tirol) und Michaela Sint (Volksschuldirektorin) moderiert von Bernhard Triendl (ORF) wurde Schwimmen als universelle Fähigkeit und zentrale gesellschaftliche Ressource diskutiert. Als lebenswichtige Kompetenz sollte Schwimmen für alle zugänglich sein – vom Säuglingsalter bis ins hohe Alter, auch für Menschen mit körperlichen oder mentalen Einschränkungen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Schwimmen nicht nur eine Überlebensfähigkeit sei, sondern auch ein günstiger und effektiver Sport zur Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation.
Trotz seines breiten Nutzens – von der Gesundheitsförderung über die soziale Integration bis zur Nachwuchsförderung im Leistungssport – fehlt es leider bereits seit Jahrzehnten am politischem Commitment, diese grundlegende Fertigkeit flächendeckend zu stärken. Zwar ist Schwimmunterricht im Lehrplan verpflichtend vorgesehen, doch es mangelt an der nötigen Infrastruktur: Schwimmbäder werden geschlossen, Sanierungen aufgeschoben, Personal fehlt. Dabei wäre Geld vorhanden – doch die Prioritäten liegen anders.
In der Diskussion wurde betont, dass Investitionen in die Sportart Schwimmen langfristige Umwegrentabilität erzeugen: weniger Gesundheitskosten, mehr soziale Teilhabe, erhöhte Sicherheit im Wasser. Gleichzeitig wurde die Bedeutung von Schwimmen als individuelle und kollektive Herausforderung hervorgehoben – es geht um das Überwinden von Grenzen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Der Zugang zum Schwimmen könne Chancengleichheit fördern und psychische wie physische Barrieren abbauen.
Ein zentrales Fazit war: Schwimmen ist weit mehr als Sport. Es verbindet Generationen, stärkt die Resilienz, fördert Inklusion und sollte als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden. Die Runde appellierte an die Politik, endlich die Voraussetzungen zu schaffen, damit diese grundlegende Fähigkeit allen Menschen zugänglich gemacht werden kann.